Erfrischend - SAÜERLICH - TROCKEN
Gin Rickey
Beschreibung
Gin und Limettensaft mit Eiswürfeln in ein Longdrinkglas geben und mit Soda auffüllen. Mit einer Limettenscheibe garnieren.
Zutaten
-5cl Gin
-1cl Limettensaft
-fill Soda
-Deko: Limettenscheibe
Woher kommt der Gin Rickey?
Der Gin Rickey wurde von Bartender George A. Williamson 1880 in der Shoemakers Bar in Washington etabliert. Inspiriert wurde das Rezept durch einen gewissen Colonel Joseph Kyle Rickey. Dieser war regelmäßig in dieser Bar anzutreffen und hatte die Angewohnheit, seinen Whiskey mit ein paar tropfen Limettensaft aufzupeppen und ihn anschließend mit Soda zu verlängern. Die Entstehungsgeschichte des Gin Rickey wird im Jahre 1903, dem Jahr als Rickey starb, durch mehrere Quellen belegt. (namentlich St. Louis Republic und American Almanac, Year-Book, Atlas and Encyclopedia)
Der Drink wurde von Williamson übernommen und nach Colonel Rickey benannt. Somit kann man davon ausgehen, dass der erste “Rickey” nicht mit Gin, sondern mit Whiskey zubereitet wurde. Die Verwendung von Gin etablierte sich erst, als Harry Johnson 1882 als Erster den Drink in schriftlicher Form in seinem Bartenders Manual erwähnte. Dort gab er den Lesern die Wahl zwischen Old Tom Gin oder Dutch Gin (Genever).
Seit dem wurde der Rickey immer populärer und stand schon bald für eine ganze Kategorie an Drinks. Es gab Rickeys mit Gin, Whiskey, Brandy, Rum und vielen mehr. Jedoch blieb der Gin Rickey seit Johnson das Aushängeschild der Kategorie.
Auch die Prohibition konnte der Beliebtheit des Gin Rickey nichts anhaben, was die Erwähnungen im Savoy Cocktail Book von Harry Craddock (1930) und in “The Artistry Of Mixing Drinks” von Frank Meier (1936) bestätigen. Auch ein Gordon’s Gin Pamphlet aus dem Jahre 1935 bestätigt das, in welchem der Rickey in einem Atemzug mit den Kategorien Collins und Cocktail genannt wird. Sogar in die Popkultur schaffte es der Gin Rickey, zum Beispiel als er in Fitzgeralds Buch “The Great Gatsby” genannt wird.
Wenn der Drink also eine solche Popularität erlangte, dann stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, warum der Gin Rickey heutzutage längst nicht mehr so populär ist, wie noch vor 100 Jahren.
Natürlich wandeln sich Geschmäcker im Laufe der Zeit und gewisse Cocktails und Drinks sind mal mehr, mal weniger beliebt. Sieht man sich allerdings alte Gin Rickey Rezepte und Referenzen an, dann kann man hier definitiv eine etwas genauere Theorie aufstellen, was im Falle des Gin Rickey der Grund für diesen Popularitätsverlust war.
Der Gin Rickey zählte schon damals als eher rauer und “männlicher” Drink. Und das wohlgemerkt noch zu einer Zeit, als man diesen noch mit Old Tom Gin zubereitete. Old Tom Gin beinhaltet ein Wenig Zucker, ist also etwas lieblicher als ein London Dry Gin oder heutige New Western Gins. Man weiß aber auch, dass die Beliebtheit von Old Tom Gins in der Barszene spätestens nach der Prohibition rapide abnahm. Die Rezepte von Craddock und Meier bestätigen das, weil dort schon nicht mehr explizit Old Tom Gin unter den Gin Rickey Zutaten erwähnt wird. Das bedeutet, dass der Gin Rickey sogar noch trockener wurde und auch wenn das für manche vielleicht genau den persönlichen Geschmack getroffen haben mag, sieht man allein an der Anzahl der schriftlichen Erwähnungen, dass die vergleichsweise lieblichen Drinks Tom Collins und Gin Fizz beim breiten Publikum dann doch etwas besser ankamen.
Nur eine These, aber der Durchbruch des Gin & Tonic wird bestimmt auch eine große Rolle bei der Bekannt- und Beliebtheit des Gin Rickey gespielt haben.
Was ist ein Gin Rickey?
Ein Gin Rickey ist, wie bereits erwähnt, schon als eigene Kategorie zu betrachten, zu der man auch Drinks wie die Skinny Bitch (Vodka Rickey) zählen kann. Es verwundert also auch nicht, warum mittlerweile viele Menschen einfach einen Gin & Soda mit einem Schuss Limettensaft bestellen, wenn sie einen Gin Rickey haben möchten.
Die Bedeutung von Rickeys innerhalb der Barszene nahm irgendwann stark ab, weshalb man den Gin Rickey heute wahrscheinlich öfter auch als Highball bezeichnen würde. Für einen Gin Fizz oder einen Tom Collins fehlt dem Rickey neben technischen Unterschieden der Zucker. Die Verwandtschaft zu Fizzes oder Collins’s war damals noch ausgeprägter, als Gin Rickeys Zucker in Form eines Old Tom Gin enthielten.
Welchen Gin verwendet man für einen Gin Rickey?
Ein Gin Rickey ist ein wunderbares Vehikel, um die Aromen des Gins perfekt in Szene zu setzen und hervorzuheben, ähnlich wie ein Old Fashioned dies mit einem Whiskey macht. Deshalb gibt es keinen bestimmten Gin, der besser für einen Gin Rickey Rezept geeignet ist als ein anderer. Es kommt immer auf den persönlichen Geschmack an. Jedoch eignet sich der Gin Rickey unserer Meinung nach besonders für New Western Gins, deren oft verspielte und delikate Aromen in anderen Drinks gerne mal untergehen. Aufgrund des historischen Bezugs, empfehlen wird auch, das Gin Rickey Rezept einmal mit einem Old Tom Gin auszuprobieren, da ein kleines bisschen Süße dem Gin Rickey durchaus sehr gut steht.