SAÜERLICH - Erfrischend
French 75
Beschreibung
Alle Zutaten, außer dem Champagner, mit Eiswürfeln in einen Shaker geben und ca. 12 Sekunden lang kräftig shaken. Anschließend doppelt in ein vorgekühltes Champagnerglas strainen und mit Champagner auffüllen. Mit einer Zitronenzeste garnieren.
Zutaten
-4cl Gin
-1cl Zitronensaft
-1cl Zuckersirup
-fill Champagner
-Deko: Zitronenzeste
Woher kommt der French 75?
Dem French 75 auf den Grund zu gehen ist gar nicht so einfach. Historisch gesehen existiert der French 75 Cocktail nämlich zwei mal.
Beide Versionen wurden nach der Canon de 75 mm Modèle 1897 benannt, einem französischen Feldgeschütz. Anfang des 20ten Jahrhunderts tauchen dann zwei verschiedene French 75 Rezepte in der Fachliteratur auf. Das Eine trägt lediglich den Namen “75” (franz. gesprochen “soixante quinze”) und beschreibt einen Drink aus Calvados, Zitronensaft und Grenadine. Das andere Rezept hört auf den Namen “French 75” und enthält schon damals die heute gängigen French 75 Zutaten Gin, Zitronensaft, Zucker und Champagner.
Einen Zusammenhang zwischen beiden Versionen konnten wir allerdings nicht finden. Deshalb gehen wir davon aus, dass es sich hierbei um eine Doppelschöpfung handelt. Der Meinung war wohl auch Bartender Bill Boothby, der in seinem Buch von 1934 erstmals beide Versionen aufnahm.
Eine Doppelschöpfung scheint zudem äußerst plausibel, bedenkt man, dass das Namensgebende Feldgeschütz das Revolutionärste seiner Zeit war und während des ersten Weltkriegs in allen französischen Medien als das Wundermittel gegen die Deutsche Armee angepriesen wurde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gab es zu dieser Zeit sogar dutzende Bartender, die ihre Cocktailkreationen danach benannten, weshalb auch nicht genau geklärt ist, von wem die heute gängige Version des French 75 Cocktails genau stammt.
Was ist ein French 75?
Eigene Nachforschungen, sowie die einiger Cocktailhistoriker lassen darauf schließen, dass es sich beim French 75 Rezept ursprünglich um eine Variante des Tom Collins handelte. Das heißt, die French 75 Zutaten waren dieselben. Mengenverhältnisse, Zubereitungsart und Präsentation unterschieden sich allerdings von der heutigen Version, welche in den späten Achtzigern entstand und sich durchsetzte. Seitdem versteht man den Drink als geschüttelten Drink der in einer Champagnerflöte serviert wird. Außerdem ist, aufgrund der geringeren Glasgröße, der Gin- und Zitronensaftanteil heute deutlich geringer als in der Ursprungsversion des French 75.
Wie macht man einen French 75?
Aufgrund der Geschichte des French 75 Rezepts passen wir bei unserem Rezept die Mengenverhältnisse wieder etwas an das Original an. Dadurch erhält der Drink unserer Meinung nach einfach deutlich mehr Aussagekraft.
Worauf man bei der Zubereitung achten sollte, ist der Champagner. Grundsätzlich sollte man, immer wenn man mit Kohlensäurehaltigen Zutaten arbeitet, immer bedenken, diese Zutat möglichst wenig zu “bewegen”. Was ist damit gemeint? Das man Dosen und Flaschen nicht schütteln sollte, ist ja allgemein bekannt. Ebenso sollte man natürlich auch keine Filler in den Shaker packen, da der Effekt derselbe wäre. Aber auch nachdem ihr euren French 75 vorsichtig mit dem Champagner aufgefüllt habt, solltet ihr nicht mehr wild im Drink herumrühren. Es genügt den Champagner mit einem Löffel ein bis zwei mal sanft unterzuheben. Dadurch bleibt das leichte Sprudeln erhalten und man erhält einen erfrischenden und spritzigen Cocktail, der sich hinter seinem Vorgänger, dem Tom Collins, keinesfalls verstecken muss.