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TROCKEN - SAÜERLICH - Floral

Aviation

Aviation

Beschreibung

Alle Zutaten mit Eiswürfeln in einen Shaker geben und ca 12 Sekunden lang kräftig shaken. Anschließend doppelt in eine vorgekühlte Coupette strainen und mit einer Zitronenzeste garnieren.

Zutaten

-5cl Gin

-1,5cl Maraschino

-2,5cl Zitronensaft

-1cl Liqueur de Violette

-Deko: Zitronenzeste

Woher kommt der Aviation Cocktail?

Der Aviation Cocktail in seiner heutigen Form ist Anfang des vergangenen Jahrhunderts in New York entstanden. Als Erfinder wird meist der deutsch-amerikanische Bartender Hugo R. Ensslin genannt, der seinerzeit Barchef im Wallick Hotel am New York Times Square war. Jedoch gibt es einige Umstände, die die Entstehung dieses Pre-Prohibition Gin Cocktails ein wenig schwammig erscheinen lassen.

Es stimmt, so wie wir den Aviation Cocktail heute kennen, nämlich mit Gin, Zitronensaft, Maraschino Likör und Creme de Violette, geht das älteste dokumentierte Rezept auf Hugo Ensslin zurück. Dieses erschien bereits 1916 in seinem Buch “Recipes For Mixed Drinks”. Einer der größten Bartender seiner Zeit, Harry Craddock, beschreibt in seinem Savoy Cocktail Book von 1930 den Aviation Cocktail jedoch ohne die Verwendung von Creme de Violette. Craddock gilt seit beinahe hundert Jahren als absolute Top-Referenz für zahllose, klassische Cocktailrezepte. Genau aus diesem Grund gibt es auch heute noch einige Bartender, die lediglich Gin, Zitrone und Maraschino für ihren Aviation Cocktail verwenden. Doch warum existiert der Veilchenlikör nicht in Craddocks Aviation Cocktail Rezept? Hat er ihn einfach vergessen? Um diese Frage zu klären, müssen wir uns den Rahmenbedingungen der damaligen Zeit zuwenden.

Eine Möglichkeit wäre, dass Craddock sich auf ein anderes Rezept als auf das von Ensslin bezieht. Die motorisierte Luftfahrt, also die “aviation”, war Anfang des 20. Jahrhunderts das absolute Top-Thema, egal ob in den Medien oder als allgemeines Gesprächsthema. So wundert es auch nicht, dass wahrscheinlich hunderte Bartender dieser Epoche ihre Cocktail-Kreationen “Aviation Cocktail” nannten.

Was allerdings gegen diese Theorie spricht, ist, dass ein Gin Sour mit Maraschino anstelle von Zucker jetzt auch nicht wirklich das kreativste Rezept der Welt ist. Es existierte wahrscheinlich schon dutzende Male in verschiedenen Barbüchern, bevor man überhaupt wusste was “motorisierte Luftfahrt” überhaupt sein soll.

Weitere Theorien sind, dass Craddock die Zutat nicht aufnahm, weil er sie entweder vergessen hat, oder weil der Drink ihm ohne Creme de Violette einfach besser schmeckte. Beides ist möglich. Allerdings lassen neuere Nachforschungen von Experten und Cocktail Historikern auf eine ganz andere und viel plausiblere Theorie schließen.

Creme de Violette ist selbst heute noch eine seltene Zutat, die man nicht oft in guter Qualität findet. Zur Zeit vor der Prohibition war das natürlich noch viel extremer. So geschah es, dass durch die Prohibition Creme de Violette komplett vom amerikanischen Markt verschwand und auch nachhaltig über mehrere Jahrzehnte nicht mehr verfügbar war. Deshalb mussten viele Bartender ohne Veilchenlikör auskommen. Das könnte der Grund sein, weshalb viele der von Craddock untersuchten Rezepte keine Creme de Violette enthielten und Craddock dies so übernahm.

Dabei ist es genau jene Zutat, die dem Drink seine Charakteristische himmelblaue Farbe verleiht und somit perfekt zum Thema passt.

Die Popularität des Aviation Cocktails schwand über die folgenden Jahrzehnte, wahrscheinlich auch aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit der Creme de Violette. Erst Anfang der 2000er trat das Aviation Cocktail Rezept wieder ins Scheinwerferlicht, durch Nachforschungen einiger Bartender und Historiker, wie zum Beispiel David Wondrich.

Zuvor galt lange Zeit Craddocks Buch als die bekannteste Referenz für den Aviation Cocktail. Ensslin hatte dagegen kaum jemand auf dem Schirm. Und sicher zählt das Savoy Cocktail Book immer noch als eines der wichtigsten Barwerke überhaupt, aber man staunte nicht schlecht, als man Hugo Ensslins Buch genauer unter die Lupe nahm und bemerkte, über was für ein wichtiges Werk der Bargeschichte man da gestolpert war.

Was ist ein Aviation Cocktail?

Der Aviation Cocktail zählt zu den Sours und weist Ähnlichkeiten zu Drinks wie dem Last Word auf. Allerdings funktioniert der Drink etwas anders, da anders als beim Last Word Cocktail, die Zutaten des Aviation Cocktails nicht zu gleichen Teilen verwendet werden. Richtig gemixt ist der Aviation ein frischer und trockener Drink, der durch sein schönes, florales Aroma begeistert.

Wie macht man einen Aviation Cocktail?

Der Schlüssel zum Erfolg ist die Creme de Violette. Auch heute tummelt sich noch viel B-Ware auf dem Markt, die einen furchtbar seifigen Geschmack hat. Deshalb sollte man zunächst einmal Ausschau nach einer qualitativ hochwertigen Marke halten. Zum Glück brachten (wahrscheinlich auch wegen der wachsenden Beliebtheit des Aviation Cocktails) einige Hersteller in den letzten zwanzig Jahren neue Top-Produkte auf den Markt.

Ebenso wichtig wie die Qualität der Aviation Cocktail Zutaten ist die Balance des Drinks. Zu viel Maraschino und Creme de Violette und der Cocktail wird zu seifig. Zu wenig und der Cocktail verliert seinen Boden und wird zu sauer.

Aufgrund der bereits vorhandenen, blumigen Noten verwendet man am besten einen nicht zu floralen Gin. Ein knackiger London Dry Gin funktioniert unserer Meinung nach für den Aviation Cocktail optimal.

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